Description

Auf eine über 100-jährige Bahn- und Bahnhofsgeschichte können die Loitzer zurückblicken. Was in dieser langen Zeit geschah und wie alles begann, soll diese Dokumentation zeigen.

Aufzeichnungen von Dr. Werner Hormann dienen hierfür als Grundlage.

Schon im Frühzeitalter der Eisenbahn sollte Loitz einen Eisenbahnanschluss erhalten. Doch dazu kam es nicht, denn am 20.April 1872entschied der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten aus militärischen Gründen, dass eine Umgehung von Demmin beim Bau der Berliner Nord Eisenbahn nicht zugelassen werden kann. Schließlich war die Kreisstadt Garnisonsstadt.

 

Loitz blieb also vorerst ohne Schienenstrang.

Doch die Loitzer Stadtväter hofften auf die Verwirklichung eines 2. Projektes.

Doch auch dies kam nicht zustande.

Am 01. Oktober 1895 wurde der Bahnhof Toitz-Rustow eröffnet. Jahrelang wurden hierhin nun die Güter der Stadt Loitz auf Pferdewagen transportiert. Die schlechten Wegeverhältnisse zum Bahnhof Toitz-Rustow auf holprigem Kopfsteinpflaster gaben jedoch weiterhin zu Klagen Anlass – trugen aber auch zu dem Gedanken bei, ob es nicht möglich sei, Loitz und Toitz-Rustow durch eine Eisenbahn miteinander zu verbinden.

Es sollten jedoch noch 5 Jahre vergehen in denen neue Streckenführungen diskutiert, abgelehnt und verworfen wurden.

Die in Vorpommern beim Bau von Klein- und Privatbahnen aktive Firma Lenz & Co GmbH empfahl daraufhin eine normalspurige Kleinbahn von Toitz-Rustow nach Loitz herzustellen. Das Projekt wurde vom Magistrat der Stadt Loitz am 15.Oktober 1900 und vom Kreistag in Grimmen am 18. Dezember 1900 befürwortet. Der Minister der öffentlichen Arbeiten erklärte sich am 06. Januar 1903 bereit, „die staatsseitige Übernahme der Bauleitung und Betriebsführung zu bewilligen, wenn der Kreis Grimmen als alleiniger Kleinbahnkonzessionär auftreten würde.“

Dieser Forderung stimmte der Grimmener Kreistag am 28. März 1903 zu. 

Bis zur endgültigen Finanzierung des Bahnbaues vergingen abermals 2 Jahre. Der Kostenanschlag mit einer verfügbaren Gesamtsumme von 371.000 Mark  wurde erst am 04. September 1905 bestätigt.Davon übernahmen der preußische Staat 114.000 Mark, der Kreis Grimmen 110.000 Mark, die Provinz Pommern 57.000 Mark, die Stadt Loitz 65.000 Mark und die Stärkefabrik 25.000 Mark.

Ab Oktober 1905 begann der Bahnbau.

100 Arbeiter waren eingesetzt. Um für die Trasse das Gelände auf der Kälberteichs- und Königswiese auszugleichen, waren 7000 m³ Kies erforderlich, die durch das Abtragen des Loitzer Schlossberges gewonnen wurden.

Anfang Mai 1906 konnten vom Bahnhof Toitz-Rustow aus 600 Meter Gleis verlegt werden, auf dem ab 8. Mai 1906 täglich ein Arbeitszug mit 35 Kieswaggons verkehrte.

Insgesamt wurden 7950 Meter Gleis, 14 Weichen sowie 7,3 Kilometer Fernsprechleitung verlegt. Die Stettiner Firma Gollnow & Sohn errichtete je eine Brücke mit eisernen Überbauten zwischen 2,5 und 4,5 Meter Lichtweite über die Voß-Bäck, den Ibitzbach und über den Mühlbach. Die Greifswalder Straße in Loitz musste durch eine handbediente Schranke gesichert werden. (Foto Mühlengraben)

Der Kleinbahnbetrieb wurde schließlich am 08. September 1906 festlich eröffnet, und der erste planmäßige Zug für den öffentlichen Verkehr fuhr um 15.00 Uhr von Loitz nach Toitz-Rustow. Die offizielle Bezeichnung der Strecke war Loitz – Toitz-Rustow.

Eigentümer war der Kreiskommunalverband Grimmen, Betriebsführer die Königliche Eisenbahndirektion Stettin. Somit bestand für die Loitzer Kleinbahn ein für Preußen seltenes Finanzgebilde, das die Gründung einer Kleinbahngesellschaft überflüssig machte.

Der Betrieb wurde als normalspurige Kleinbahn für Personenbeförderung und Güterverkehr zugelassen.  Als Betriebsmittel wurden zu Beginn Lokomotiven der ehemaligen preußischen T 3, spätere Baureihe 89 70-75, 2 Personenwagen 2. und 3. Klasse sowie ein Reisezuggepäckwagen eingesetzt.

Bei der Betriebseröffnung waren vorhanden:

Auf dem Bahnhof Loitz ein Empfangsgebäude mit Diensträumen, einem Wartesaal II. und III. Klasse und einer Wohnung im Obergeschoß, ein Güterschuppen, eine Verladerampe, ein Lokschuppen, ein Stall- und  Abortgebäude, eine Brückenwaage und ein Pulsometer. Auf dem Bahnhof Loitz bestand Gasbeleuchtung, unterhalten vom damaligen Städtischen Gaswerk Loitz. Der Bahnhof Toitz-Rustow verfügte über Spirituslicht. Die amtliche Streckenlänge betrug 7,2 Kilometer und für die Tarifberechnung galten aber wegen der Kürze der Strecke 10 Kilometer.

Das Verkehrsaufkommen entwickelte sich auf der Strecke gleich nach Inbetriebnahme recht günstig. Entsprechend dem gestiegenen Verkehrsaufkommen wurden der Bahnhof Loitz im Geschäftsjahr 1907/1908 erweitert.

Von 1907 bis 1917 verkehrten auf der kurzen Stichbahn täglich vier Personenzugpaare mit Anschlussmöglichkeiten an die Fernzüge in Toitz-Rustow von und nach Grimmen und Stralsund sowie Demmin/Neubrandenburg.

1916 ließ die Stärkefabrik Loitz ein 634 m langes Privatanschlussgleis verlegen, das am 07. November 1917 freigegeben wurde.

Eine wirtschaftlich kritische Lage bestand für die Loitzer Bahn von 1918 bis 1925.

Mit dem im Jahre 1925 von Breslau nach Loitz verlegten Dübelwerk stieg der Güterverkehr wieder an. Diese Fabrik ließ ein am 20. April 1926 landespolizeilich abgenommenes Privatanschlussgleis herstellen. Gleichzeitig wurde das Streckengleis nach Toitz-Rustow verstärkt, um Güterwagen mit einer Masse von 15 Tonnen befördern können.

Bis 1943 fuhren täglich drei Personenzugpaare.

Am 01. Januar 1943 ging die Kleinbahnanlage in das Eigentum d. Deutschen Reichsbahn über. Noch im gleichen Jahr wurde ein 30 Meter langes Privatanschlussgleis zur Firma Loitzer Metallbau Hilmer Bartels GmbH verlegt und am 16. Februar 1944 abgenommen. Der letzte am 03. Juli 1944 in Kraft getretene Fahrplan wies wieder 4 tägliche Zugpaare aus.

Vom 30. April 1945 an ruhte der Zugverkehr.

Im Herbst 1945 konnte dieser wieder aufgenommen werden. Zuständig für den Bahnbetrieb war die aus Teilen der früheren Reichsbahndirektion Stettin neu gebildete Reichsbahndirektion Greifswald.

Im Holz-und Dübelwerk entstanden bis Anfang der fünfziger Jahre auf kriegszerstörten Eisenbahnwagen neue Aufbauten für Bahndienstzwecke. Die Anzahl der Zugpaare wurde bis 1953 auf täglich acht erhöht. Dazu trug ein sehr lebhafter Berufsverkehr in den Richtungen Stralsund und Demmin bei. Die Fahrt von Loitz bis Toitz-Rustow dauerte nur 15 Minuten. In den 60-ziger Jahren jedoch 24 Minuten, aufgrund des schlechter gewordenen Oberbaus.

Ebenso stieg der Güterverkehr stark an. 1954 wurden 52 735 Tonnen Güter transportiert.

Während im Versand die Produkte der Stärkefabrik und des Dübelwerkes vorherrschten, dominierten im Empfang Kartoffeln, Holz, Brennstoffe und Futtermittel.

Ab 1965 verringerte sich der Reiseverkehr spürbar; zwar fuhren täglich noch 6 Zugpaare, aber die sinkende Zahl der Berufspendler bei gleichzeitiger Zunahme der Omnibusverbindungen in die Nachbarstädte und der individuellen Motorisierung führten schließlich zur Einstellung des Reiseverkehrs am 31. Mai 1969.

Der letzte Zug fuhr um 22.16 Uhr von Toitz-Rustow nach Loitz und erreichte Loitz um 22.40 Uhr. Der Reiseverkehr wurde nun von Bussen des VEB Kraftverkehr vorgenommen.

Vom 01. Juni 1969 an wurde die auf eine Länge von 7,05 Kilometer reduzierte Bahn als Streckenrangiergleis weiterbetrieben, der Bahnhof Loitz in eine Güterladestelle mit selbständiger Abfertigungsbefugnis umgewandelt und dem Bahnhof Toitz-Rustow unterstellt.

Dr. Werner Hormann schrieb in der Festschrift zum 80. Jubiläum der Loitzer Bahn:

„ Wenn auch keine Personenbeförderung mehr auf der Loitzer Bahn besteht, so ist es aber ein durchaus beeindruckendes Bild, wenn mittags die kleine 102 mit ihrer Wagenschlange im Bahnhof Loitz einfährt und die Waggons auf die Übergabegleise verteilt. Kurze Zeit später übernehmendie kleine grüne Kö mit der Aufschrift VEB Stärkefabrik Loitz/Mecklenburg und die blaue Diesellok des Dübelwerkes die für sie bestimmten Wagen. Morgens vollzieht sich das umgekehrte Bild für den Abtransport.“

In den siebziger und achtziger Jahren nahm der Güterverkehr insbesondere zur Stärkefabrik mit einer Jahresproduktion von 95 000 Tonnen, zum Dübel- und Holzwerk, zum Erfassungs- und Aufkaufbetrieb für landwirtschaftliche Erzeugnisse, zur Bäuerlichen Handelsgenossenschaft, zum Kohlehandel und zum Agrochemischen Zentrum zu. Im Loitzer Lokschuppen war eine Maschine der Baureihe 102 des Bahnwerkes Neubrandenburg beheimatet.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands nahm der Güterverkehr rapide ab. Für die Bäuerliche Handelsgenossenschaft fielen Getreide- und Brennstofftransporte an; im Herbst wurde außerdem die Stärkefabrik bedient. Vom März bis zum September 1991 wurde in Loitz nicht ein einziger Güterwagen abgefertigt.

Ein Höhepunkt für die Loitzer Bahn war die Festwoche vom 06. bis 13. September 1992 aus Anlass der 750, Jahrfeier der Stadt Loitz.

In dieser Zeit verkehrten täglich 2 Sonderzugpaare mit der Museumslokomotive 91 134 von Loitz nach Toitz-Rustow mit Anschlüssen nach Stralsund und Neustrelitz.

Für die Loitzer war es ihr alter „Korl Loitz“, wie sie ihren Zug liebevoll nannten. Die Möglichkeit noch einmal mitzufahren und Kindheitserinnerungen zu wecken, das nutzten viele, denn es war definitiv die letzte Chance.

Im Jahre 1993 wurde die Güterladestelle Loitz geschlossen.

Noch 1996, am 90. Geburtstag der drei Jahre zuvor in ein Bahnhofsnebengleis umgewandelten Strecke von Toitz-Rustow zur Nordstärke GmbH Loitz, bestand Hoffnung auf einen längerfristigen Erhalt dieser Verbindung. Zwar hatte die Deutsche Bahn mit dem 31. Dezember 1995 im Stadtgebiet das eigentliche Hauptgleis zum Bahnhof und dem darauf folgenden Anschluss zum Getreidespeicher „Peeneland“ gekündigt und stillgelegt.

Jedoch herrschte auf dem Schienenstrang der Nordstärke GmbH noch relativ reger Betrieb und das sogar in doppelter Gleisführung. Zum einen über die Wagenübergangsstelle (Wüst) – Schlossbergstrasse – Werkgelände der Stärkefabrik bis zum, aus den 1980er Jahren stammenden Gleis des Nebenanschließers Agrochemisches Zentrum, nach 1990 umgewandelt in eine Dienstleistungs-, Handels- und Transportgesellschaft, kurz DHT.

Dieser Anschluss war für die Stärkefabrik besonders wichtig, denn über die Weiche vor dem ACZ führte ein Gleis direkt in die neue Stärkehalle. Als Reserve bestand aber auch noch die Möglichkeit, über die Anschlussbahn zum ehemaligen Dübel- und Holzwerk, obwohl diesem Betrieb die abzweigenden Anschlussgleise ebenfalls zum 31. Dezember 1995 gekündigt worden waren, gleichfalls zur Stärkehalle zu gelangen. (Gleisplan Seite 6).

Genutzt wurde diese Möglichkeit kaum noch, denn 1997 wurde der Rangierdienst weiter vereinfacht.  Die jeweilige Lokomotive des Nahgüterzugs der Deutschen Bahn übernahm die Wagen nicht mehr an der Wüst Loitz, sondern fuhr direkt in das Werkgelände der Nordstärke GmbH, um den Abtransport der Wagen mit der für den Export  nach Finnland bestimmten Stärke zu übernehmen.

Die letzte Zugfahrt fand am 03. Dezember 1997 statt, denn trotz aller Bemühungen der Nordstärke GmbH sowie des Loitzer Bürgermeisters Dr. Winter kündigte die Deutsche Bahn zum 31. Dezember 1997 die weitere Nutzung des Bahnhofsnebengleises von der Nordstärke GmbH nach Toitz-Rustow und legte es mit gleichem Datum still. „Zu wenig Transporte auf der Strecke“, so lautete die Begründung. Die Statistik kann dies nur bestätigen.

Zwar produzierte die Loitzer Stärkefabrik 1997 noch beachtliche 28.000 Tonnen Stärke, ließ davon aber nur etwa 3 % auf der Schiene transportieren. Vorbei waren die Zeiten, als noch zehn Jahre zuvor stattliche 29.000 Tonnen jeweils im Empfang und Versand abgefertigte Frachten auf der Loitzer Bahn bewegt wurden.

Doch es sollte noch schlimmer kommen.

Am 31. März 1999 schloss die Emsland Stärke GmbH Emlichheim, die 1990 das Werk in Loitz übernommen und unter Einsatz von Fördermitteln weitgehend modernisiert hatte, diesen mit 111 Jahren traditionsreichen Betrieb. Neben der Entlassung von 30 Stamm- und 35 Saisonarbeitskräften sowie der Umorientierung von 200 vorpommerschen Kartoffelbauern zur Stärkefabrik Kyritz im Land Brandenburg bestand keine Hoffnung mehr auf eine Reaktivierung der Stichbahn. Zwischendurch geführte Gespräche zur Nutzung der Gleise durch ein Eisenbahnverkehrsunternehmen scheiterten.

Doch was wird nun aus dem altehrwürdigen Bahnhofsgebäude, das den Loitzern besonders am Herzen liegt.

Seit 1997 verhandelte die Stadt Loitz mit der Deutschen Bahn über den Kauf des denk malgeschützten Bahnhofes samt 3000 qm vom umliegenden Bahngelände, leider ohne Erfolg. Stattdessen nahmen die Schäden am alten Bahnhofsgebäude und an den Gleisanlagen zu.

Im Jahre 1999 trennte die Deutsche Bahn in Toitz-Rustow die Verbindung zum Bahnhofsnebengleis nach Loitz. Drei Jahre später wurden bei der Sanierung der Schlossbergstrasse die Gleiszufahrten zur Stärkefabrik entfernt.

Im Jahr 2002 begannen die Planungen für den Umbau des Bahnhofsgeländes. Erstmals tauchte in einer Zeichnung der Begriff „Wasserbahnhof“ für den alten Loitzer Bahnhof auf.

Doch sollten noch zwei weitere Jahre vergehen, bis dieses Vorhaben konkrete Gestalt annahm.

Immer wieder kamen Investoren, die jedoch ihre Versprechungen nicht einhielten.

Im Jahr 2004 gab es dann wieder Hoffnung. Frau Giese und Herr Grohs interessierten sich für das Projekt. Eine alte Loitzer Großfamilie, die Günthers und die Detloffs, haben, obwohl sie in den 40er und 50er Jahren ausgereist sind, ihr Herz für Loitz, ihre alte Heimat, wiederentdeckt. Am 03. Januar 2005 wurde der Kaufvertrag geschlossen. Mit der Restaurierung des Bahnhofes soll ein Highlight an der neu zu bauenden Marina entstehen.

Doch bevor Marina und Bahnhof neu entstehen, waren diverse Ausgrabungen von Nöten. Denn schließlich vermutete man, an der Stelle des Bahnhofes, noch Reste des herzoglichen Schlosses zu entdecken. Schließlich befand sich hier das Schloss der Herzogin Sophia Hedwig, die Witwe des Pommernherzogs Ernst-Ludwig, die für die Stadt Loitz viel getan hat.

Im März 2003 begannen diese ersten Ausgrabungen, wobei nichts nennenswerte bezüglich des Schlosses gefunden wurde.

Im Jahr 1994 erhielt die Stadtverwaltung für das Bauvorhaben „Sanierung und Ausbau Hafen Loitz“ Fördermittel vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie der Europäischen Union aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“.

Noch im Dezember 2004 begann der Umbau, denn die Stadt Loitz setzt auf sanften Tourismus in der wunderschönen Peenelandschaft.

Ab März 2005 intensivierte der Hauptauftragnehmer Bohlen & Boysen, Zweigwerk Ückermünde, die Umbauarbeiten auf dem Gelände zwischen Bahnhof und Peene.

Im April rückten nicht nur die Bagger für die ersten Erdarbeiten an, sondern auch noch einmal die Archäologen, die die Fläche vor dem alten Bahnhof noch einmal unter die Lupe nehmen. Und es hatte sich gelohnt. Grabungsleiter Ralf Jänicke entdeckte mit seinen 3 Grabungsarbeitern und zwei Zeichnerinnen des Landesamtes für Bodendenkmalpflege Schwerin eine mittelslawische Siedlung, die 1000 Jahre alt ist. Im Nordkurier vom 22. April 2005 war zu lesen, dass auf einer 5000 Quadratmeter großen Fläche Gruben, Hausreste und Brunnen aus dem 10. Jahrhundert gefunden wurden. Dazu gehört eine slawische Hausgrube, vier Meter breit und einen Meter lang, sowie eine Holzwasserleitung, Keramik und vieles mehr.

Die Bauarbeiten an der Marina gehen voran.

(Juni, September)

Wasser marsch, hieß es am 06. Oktober 2005. Das Becken wurde geflutet und zum ersten Mal bot sich ein Bild vom künftigen Wasserbahnhof.

Am 05. Dezember 2005 konnte der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden. Dort wo früher mit Kohle beladene Güterwagen rangiert wurden, sieht der Betrachter das neue Hafenbecken für 17 Bootsliegeplätze, die Slipanlage, die Randbebauung bis an den Bahnhof heran sowie die Konturen für die künftige Campingwiese mit Grillplatz.

Das ehemalige, in den Jahren verfallene Bahnhofstoilettenhaus, glänzt nun frisch saniert und dient künftig als Sanitäranlage für Wasserwanderer und Camper.

Das Jahr 2005 bedeutete aber auch das Ende für die Gleisanlagen der gesamten Loitzer Bahn.

Anfang Oktober 2005 begannen Mitarbeiter des Ostmecklenburgischen Bahnwerks aus Neustrelitz mit den Demontagearbeiten. Noch liegen die Gleise in Höhe des Bahnhofsgebäudes. Bereits wenige Tage später, am 21. Oktober sind alle Gleise verschwunden, abgesehen von den fest in Straßen eingebetteten Gleisstücken.

Am 12. November 2005 war das Streckengleis im Kronwald bei Toitz-Rustow bereits komplett zurückgebaut. Noch gut erhaltene Holzschwellen wurden gebündelt, um sie wieder zu verwenden.

Am Jahresende 2005, im einhundertsten Jahr des Bestehens, muss die Geschichte der Loitzer Bahn mit ihren nacheinander folgenden Etappen als Kleinbahn, Staatsbahnstrecke, Streckenrangierbezirk, Bahnhofsnebengleis und stillgelegter Infrastruktur als beendet erklärt werden.

Im März 2006 begannen die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt der Marina. Neben der Fertigstellung der Liegeplätze im Hafen beinhaltete er die Neupflasterung der Pier an der Peene vom großen Speicher bis 10 Meter vor der Drehbrücke. Hierbei verschwindet auch das eingepflasterte Hafengleis.

Das Hafenbecken ging am 29. April 2006 anlässlich der Feier zum 75. jährigen Bestehen der Wassersportgemeinschaft in Betrieb. Ein schönes Bild zeigte sich den Besuchern.

Am 03. Mai überzeugte sich Minister Ebnet vom Fortgang der Arbeiten an der Marina und war sehr zufrieden.

Nun ist der Bahnhof an der Reihe und soll endlich ein neues attraktives Aussehen erhalten.

Der Investor Herr Grohs aus Hamburg traf sich Ende April mit den Baufirmen und Anfang Mai war es dann soweit und die lange ersehnte Rekonstruktion konnte beginnen. Von Anfang an waren Loitzer Firmen integriert. Baumeister Burgaß, Elektromeister Neuser, Schmiedemeister Rackow, Malermeister Fenchel, Fliesenlegermeister Holldorf, Dachbaumeister Horstmann, Tischlermeister Kunze, Herr Hagemeier für den Tiefbau und viele andere in der Region haben diesen Bahnhof aufgebaut.

Im Jahr seines 100-jährigen Bestehens fand am 18. August das Richtfest statt.

Wenige Tage später gab es ein kleines Hafenfest und die Loitzer freuten sich über den Fortgang der Arbeiten. Sie konnten jetzt schon erahnen, dass die Marina und der historische Bahnhof eine perfekte Attraktion werden. Und wieder kommt der Wasserbahnhof wunderbar zur Geltung.

Doch etwas fehlte noch. Herr Grohs überraschte die Loitzer mit einer Galionsfigur, einer Hafennixe, die seit dem 22. November 2006 die Gäste des Hafens begrüßt.

Im Dezember war der Bau schon im Wesentlichen mit Ausnahme der Inneneinrichtung fertig gestellt.

Zum ersten Mal kurz vor seiner offiziellen Inbetriebnahme, nämlich genau am 1. Mai, feierten die Loitzer um den Bahnhof herum diesen Tag.

Gefeiert wird auch am 12. Mai 2007, denn es ist vollbracht und der Loitzer Bahnhof erstrahlt in neuem Glanz. Ein Restaurant und 2 Wohnungen werden offiziell übergeben.

Willkommen in der Marina Loitz und im ersten Wasserbahnhof Mecklenburg/Vorpommerns.

 

 

 

 

 

 

 

 

Location

Bahnhof Loitz

Region
mood_bad
  • Keine Kommentare vorhanden.
  • Kommentar erstellen